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Strukturelle Logik von Aufsichtsratsnetzwerken

Neben Leistungsbeziehungen oder strategischen Allianzen können Unternehmen auch über sogenannte Governance-Beziehungen miteinander verbunden sein. Diese bestehen einerseits aus Kapitalbeteiligungen, andererseits aus personellen Verflechtungen, weil Führungskräfte von Unternehmen Aufsichtsratsmandate in anderen Unternehmen halten. Personelle Verflechtungen werden aufgebaut, weil Unternehmen solche Manager in ihren Aufsichtsrat berufen, von deren Expertise sie zu profitieren hoffen. Außerdem können Unternehmen Aufsichtsratsmandate dazu nutzen, Einfluss auf die Entscheidungen und damit die strategischen Entscheidungen anderer Unternehmen auszuüben.

  • Fragestellung:

Von welchen Kriterien hängt die Struktur des gesamten Governance-Netzwerks ab?

  • Untersuchungssetting:

Untersuchung des Netzwerks der 30 größten deutschen Unternehmen (gelistet im DAX) und ihren 370 Vorständen

  • Ergebnisse:

Verschiedene Kriterien beeinflussen die Struktur des Governance Netzwerks der 30 DAX Unternehmen:

Die Eigenschaften der Manager sind ein entscheidendes Kriterium für deren Berufung in Aufsichtsräte. Ältere Vorstände nehmen mehr Aufsichtsratsmandate wahr, gleiches gilt für Vorstandsvorsitzende. Daneben ist die Ähnlichkeit der zu berufenden Kandidaten mit den anderen Mitgliedern des Aufsichtsrats ein wichtiges Kriterium, wobei wir den Einfluss von Ähnlichkeiten bezüglich des fachlichen Ausbildungshintergrunds und der funktionalen Tätigkeit von Managern nachweisen konnten.

Auch aus der Netzwerkstruktur selbst ergeben sich Gründe für die Berufung von Aufsichtsratsmitgliedern. Wesentliche Kriterien hierbei sind die Anzahl anderer Mandate der zu berufenden Manager und die anderen Unternehmen, bei welchen er bzw. sie im Aufsichtsrat vertreten ist.