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Nutzung persönlicher Beziehungen zur Bildung strategischer Allianzen

In den vergangenen Jahrzehnten wurden nicht nur in Deutschland zahlreiche Unternehmenscluster vor allem in Hightech-Branchen wie der Biotechnologie, der Nanotechnologie oder der optischen Industrie gegründet, vielfach gefördert durch die öffentliche Hand. Ein zentrales Ziel dieser Cluster besteht darin, Mitarbeiter junger Technologieunternehmen miteinander zu vernetzen, was durch gemeinsame Veranstaltungen stimuliert wird. Dies geschieht vor allem in der Hoffnung, dass sich die neu gewonnenen persönlichen Kontakte auch für die beteiligten Unternehmen bezahlt machen, indem sie z.B. Kooperationen zwischen Unternehmen begünstigen.

  • Fragestellung:

Welcher Zusammenhang besteht zwischen informellen persönlichen Beziehungen und formalen strategischen Allianzen zwischen Unternehmen?

  • Untersuchungssetting:

Mehrebenenanalyse der Netzwerke in einem großen deutschen Biotechnologie-Cluster (individuelle Ebene und Unternehmensebene)

 

  • Ergebnisse:

Das Netzwerk der strategischen Allianzen weist gegenüber dem Netzwerk der persönlichen Beziehungen eine etwa dreimal so hohe Dichte auf. Rund 15 Prozent aller Möglichkeiten zur Bildung einer strategischen Allianz innerhalb des Clusters werden genutzt, während hingegen die Manager persönliche Beziehungen im Durchschnitt nur zu einem von zwanzig Kollegen unterhalten. Die Kooperation zwischen den Mitgliedsunternehmen des Clusters ist also durchaus intensiv, die Manager hingegen wählen ihre persönlichen Kontakte vergleichsweise selektiv aus.

Dennoch besteht ein enger Zusammenhang zwischen persönlichen Kontakten und strategischen Allianzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Unternehmen mittels einer strategischen Allianz miteinander kooperieren, ist wesentlich größer, wenn ihre Manager durch eine persönliche Beziehung miteinander verbunden sind.